Umbau der Solinger Schullandschaft
Die Stadt Solingen plant, mit Beginn des kommenden Schuljahres, die Sekundarschule auslaufen zu lassen, den Standort der Sekundarschule mit dem der Realschule Vogelsang zu tauschen und im Schulzentrum neben dem Gymnasium eine fünfte Gesamtschule aufzubauen. Der geplante Neubau würde sich an dieser Planung orientieren.
Die GEW Solingen setzt sich seit über 40 Jahren für Gesamtschulen in Solingen ein und begrüßt, in erster Linie vor dem Hintergrund der pädagogischen Bedeutung des längeren gemeinsamen Lernens und der jährlich abgewiesenen Kinder, die Planung einer Erweiterung auf fünf Gesamtschulen als mutiges und zukunftsweisendes Vorgehen. Dies war längst überfällig.
Eltern fragen sehr stark Schulen des gemeinsamen Lernens nach und bevorzugen Schulen mit eigener Oberstufe. Die gute und engagierte Arbeit der Sekundarschule spiegelte sich in Solingen leider nicht in höheren Anmeldezahlen wieder.
Auf den seit Jahren sehr nachgefragten Elternwunsch nach Gesamtschulplätzen sowie auf die schon aktuell fehlenden zwei Züge in der Sekundarstufe I muss endlich reagiert werden. Durch den angedachten Tausch der Schulgebäude können diese unbedingt notwendigen weiteren zwei Klassen schnell eingerichtet werden.
Nur dürfen dabei die Menschen nicht außer acht gelassen werden. Schulen sind weit mehr als nur Räume und Sitzplätze die verschoben werden können. Die Schulgemeinde der Sekundarschule soll ihr endlich fertig renoviertes Gebäude verlassen, um in einem maroden Schulgebäude auf ihr Ende zu warten. Die Schulgemeinde der Realschulschule Vogelsang muss ihre Heimat verlassen, um woanders neue Wurzeln zu schlagen. Hier gilt es, einen sensiblen Umgang mit allen Betroffenen zu führen und alle Beteiligten mitzunehmen.
Ein erster, dafür notwendiger Schritt, ist leider nicht gelungen. Die Sekundarschule und die Realschule Vogelsang wurden am Mittwoch informiert, einen Tag bevor es online in der Presse zu lesen war, statt sie sehr frühzeitig auch schon in erste Planungsgespräche mit einzubeziehen.
Den Neubau des Schulzentrums Vogelsang als zukünftige Heimat von Gymnasium und Gesamtschule zu nutzen, ist vor allem dann sinnvoll, wenn beide Schulformen eng miteinander kooperieren. Das sollte erklärtes Ziel aller Beteiligten sein und schon in der Bauplanung eine wichtige Rolle spielen.
Alle weiteren Gespräche und Planungen können nur zu einem guten Ergebnis führen, wenn die Schulgemeinden der beiden Schulen sich wertgeschätzt fühlen und endlich an einen gemeinsamen Tisch geholt werden.
Längeres gemeinsames Lernen für möglichst viele Schülerinnen und Schüler muss dabei erklärtes Ziel sein.
Pressekontakt: Dirk Bortmann Tel.: 01 76 / 96 64 54 90
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