Pressemitteilungen 27.01.2022

Chaosmanagement statt optimiertem Testverfahren

Pressemitteilung vom 26.01.2022

Lehrkräfte sehen sich mit einem erheblichen Mehraufwand konfrontiert. Insbesondere Eltern von Kindern mit Vorerkrankungen werden mit ihren Sorgen allein gelassen, die von Verordnungen nicht weggewischt werden können.

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Was als Entlastung gedacht war, entpuppt sich als Belastung: Das „optimierte“ Testverfahren an Grundschulen konnte gerade mal zwei Wochen angewendet werden. Nach der gestrigen erneuten Anpassung, die einen deutlich verringerten Infektionsschutz mit sich bringt, wissen Eltern und Beschäftigte nicht weiter. Sie plagt der Gedanke, dass Kinder, die zuvor im Pooltest positiv auf Corona getestet wurden, ins Klassenzimmer zurückkehren und erst dort den weniger zuverlässigen Antigen-Schnelltest durchführen. Lehrkräfte sehen sich mit einem erheblichen Mehraufwand konfrontiert. Insbesondere Eltern von Kindern mit Vorerkrankungen werden mit ihren Sorgen allein gelassen, die von Verordnungen nicht weggewischt werden können.

Die Labore haben in der Nacht zu Dienstag den Schulen mitgeteilt, dass wegen der hohen Quote von rd. 25 % aus Kapazitätsengpässen keine Einzeltestung mehr erfolgt. Das Ministerium hat erst am Dienstagabend mit einer Information an die Schulen reagiert.

Die Schulen werden angewiesen, die Kinder der positiv getesteten Pools mit Selbsttest zu überprüfen. Ein qualitativ besseres Testverfahren wird also durch ein weniger gutes Testverfahren überprüft und das in seiner Situation, wo bekannt ist, dass positiv getestete Kinder in der Gruppe sind.

Im Rahmen der Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung der aktuellen Pandemie gelten alle Kinder eines positiven Pools als Verdachtsfälle und sollten die Schule eigentlich unter keinen Umständen betreten dürfen. Jetzt soll aber eine Kontrolltestung in Schulen durchgeführt werden soll, um bei einem Positivtest die entsprechende Person wieder aus dem Schulgebäude zu entfernen. Was ist mit dem Schutz der anderen Kinder und der Lehrkräfte in diesem Raum?

Die bisher gemachten Erfahrungen zeigen darüber hinaus, dass Grundschulkinder in der Regel nicht in der Lage sind, die Teststäbchen so tief in die Nase einzuführen, wie es nötig ist. Wie sollen 27 Kinder eines 1. Schuljahres es im Klassenraum mit einer Lehrkraft hinkriegen, das Stäbchen in die Nase zu führen, mehrere Tropfen in die Testvorrichtung zu tropfen und dann noch ein valides Ergebnis zu bekommen?

Pressekontakt: Dirk Bortmann   Tel.: 01 76 / 96 64 54 90

Mail: dirk.bortmann@gew-solingen.de

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