Neuigkeiten 08.02.2022

Auch an Solinger Schulen wehen weiße Fahnen

Wir sind am Limit angelangt!

Die kurzfristige Umstellung des Testverfahrens an den Grundschulen in der vorletzten Woche hat für große Empörung bei Eltern, Lehrkräften und Schulleitungen gesorgt und der Frust ist groß.

Min.

Wieder einmal sind die Schulen größtenteils auf sich selbst gestellt und versuchen verzweifelt, den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten, und das bei rapide ansteigenden positiven Fällen in der Schülerschaft.

„Wir sind am Limit angelangt!“

Das Bild, das die Schulen zeichnen, ist dramatisch. An vielen Schulen fallen Kolleg*innen aus, die erkrankten Kinder oder die in Quarantäne müssen zusätzlich mit Lernstoff versorgt werden. Von einem geregelten Schulbetrieb kann keine Rede mehr sein.
Auch in Kindertagesstätten beschreiben die Kolleg*innen ein ähnliches, wenn nicht noch dramatischeres Bild.
Eltern und die Beschäftigten in den Schulen sind entsetzt, dass die Kinder seit letzter Woche nach einem positiven Pool-Ergebnis trotzdem morgens in die Schule kommen müssen, um mit Selbsttests nachgetestet zu werden. Wo bleibt da der Gesundheitsschutz für die Kinder und das Personal?
Auch die Ergebnisse der Selbsttests sind längst nicht so zuverlässig wie ein PCR-Test, so dass es regelmäßig zu komplett negativen Testergebnissen in einer Klasse trotz vorherigem positiven Pool-Ergebnis kommt. Das bedeutet, dass diese Kinder den ganzen Schultag gemeinsam mit einer potentiell positiven Person im Raum sitzen.

Das ist im Sinne des Infektionsschutzes unverantwortlich!

Wir als GEW Solingen rufen daher alle in Schule oder Kindertagesstätten Beschäftigte dazu auf, sich an der Aktion „Weiße Fahne zeigen“ zu beteiligen! Immer mittwochs sollen weiße Laken oder Handtücher aus den Fenstern der Einrichtungen gehangen werden, um auf die Überlastung aufmerksam zu machen. Auch in anderen Städten wie Wuppertal, Köln, Duisburg, Essen oder Düsseldorf beteiligen sich mittwochs schon viele an der Aktion.

Wir möchten einfach wieder mehr Zeit für die Kinder haben und uns nicht um die Dokumentation von Testergebnissen kümmern sowie die Anleitung zu Selbsttests bei den Kindern durchführen müssen. Ohne Schutzausrüstung, wie sie in Teststellen vorhanden sind, arbeiten wir täglich mit einem sehr hohen Risiko uns trotz Impfung (Booster) zu infizieren.

Wir Beschäftigten in Kindertagesstätten und Schulen leisten in der Pandemie viel mehr, als wir schaffen können. Wir brauchen Unterstützung und Entlastung!
Julia Bemboom, Franziska Sadzik und Sonja Berges (Fachgruppe Grundschule, GEW Solingen)